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Geschichte der Teichwirtschaft

Geschichte der Teichwirtschaft

Illustrative photo (Rybarstvi Hluboka - Geschichte der Teichwirtschaft)
Betrachtet man die Geschichte der Teichwirtschaft in den tschechischen Ländern, so begegnet man zu allererst Menschen, die durch ihren Fleiß, ihr Talent und Wissen sowie ihr persönliches Engagement die Entstehung der Teichwirtschaft im sogenannten goldenen Zeitalter Europas zu ihrer damaligen und heutigen Bedeutung verholfen haben.

An der Wende des 11. und 12. Jahrhunderts  wurden in unserem Land die ersten Teiche gegründet.  Erst seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gab es urkundliche Dokumente, die den planmäßigen Bau von Teichen belegen. Im Hintergrund dieser Entwicklung  beteiligt stand auch der Kaiser Karl IV persönlich. Er unterstützte ihren Aufbau. Das Ende des 15. und das ganze 16. Jahrhundert kann als die Blütezeit der tschechischen und mährischen Teichwirtschaft bezeichnet werden. Es entstanden ganz neue Systeme von Teichen unterschiedlicher Größe. Der Adel und auch einzelne freie Städte erkannten den wirtschaftlichen Nutzen der Fischproduktion was zu einem großen  Aufschwung  und dem Aufbau von Teichen führte.

Eines der ersten integrierten Teichsysteme wurde von Vilem von Pernstein im Gutsbesitz in Hluboka nad Vltavou aufgebaut. Er war ein großer Schwärmer und Visionär im Bereich des Teichbaus. Im Jahre 1490 übernahm er einen Gutsbesitz und begann sofort Teiche  darauf zu bauen und zu erweitern. Bald bildete er das erste umfassende Teichsystem in Südböhmen. Der 500 Hektar große Teich Bezdrev wurde zum wichtigsten Teich dieses Systems. Er wurde wahrscheinlich bereits  im Jahre 1492 erweitert. Bezdrev staute einen starken Nebenfluss  des Netolický Baches und  er wurde gegen Hochwasser durch einen gründlichen Sicherheitsüberlauf gesichert. Durch seine Lage hat der Bezdrev Teich den Charakter eines Talstausees. Das Wasser von Bezdrev wurde in andere Teiche und Fischbehälter geleitet.


In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts  ließ die Intensität des Aufbaues von Teichen nach, die größten Systeme wurden schon aufgebaut. Aber auch zu dieser Zeit erschien eine außergewöhnliche Persönlichkeit der tschechischen Teichwirtschaft – Jakub Krcin von Jelcany. Er widmete sich vor allem dem Aufbau von Teichen im Gebiet Trebon. Der Aufschwung des Aufbaues von Teichen verlief  im 15. und 16. Jahrhundert. Die nächsten zwei Jahrhunderte war die  tschechische und mährische Teichwirtschaft in der Dämpfung. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann es allmählich zur Renaissance  der Teichwirtschaft zu kommen.


Die Gründung  der Tschechoslowakei im Jahre 1918 brachte die Entwicklung der Fischzucht. Es entstand der Betrieb Staatliche Wälder und Güter, zu dem die Teiche mit einer Fläche von 11 900 Hektar eingereiht wurden. Hierher gehörten aber nicht die Teiche in Hluboká nad Vltavou, die besaßen immer Schwarzenberger.


Am 1. Januar  1950 entstand in Hluboka nad Vltavou der Betrieb Staatsfischerei. Es wurden 2 675 Hektar der Teiche in die Verwaltung der Staatsfischerei übergeben. Dazu kamen  im Jahre 1953 weitere  510 Hektar der Teiche von der Stadt Budweis und 115 Hektar der Teiche vom Kloster in Vyssi Brod. Die Staatsfischerei bewirtschaftete die Teiche bis Ende 1993, wo neue Unternehmen durch die Privatisierung  entstanden.


Am 1. Januar 1994 wurde die Gesellschaft Rybarstvi Hluboka a.s. gegründet. Es bewirtschaftete  2660 Hektar und neben der traditionellen Fischzucht  betrieb es auch Sportfischen  in drei eigenen Fischrevieren. Diese Gesellschaft  betrieb auch Jagd in zwei eigenen Jagdrevieren. Am 31. August 2008 kam zur Transformation dieses Unternehmens in eine neue Gesellschaft.


Am 2. September 2008 entstand die Gesellschaft Rybarstvi Hluboka cz. s.r.o. Sie knüpfte an die Tradition der Fischzucht in Teichen an. Sie wirtschaftet  auf  2 552 Hektar der Teiche. Das Betreiben  von Jagdsport in zwei Jagdrevieren und  Sportfischen in vier Fischrevieren gehört zu beliebtesten Aktivitäten, die auch  wirtschaftlich bedeutend sind.